Anti-Ligatur

Anti-Ligatur bezeichnet ursprünglich das Verhindern einer Befestigung, insbesondere von Seilen, Schnüren oder Drähten, als Strangulationsschutz. Das Wort Ligatur leitet sich aus dem Lateinischen Wort ligatura ab, das Band oder Bündel bedeutet. Mit der Vorsilbe anti wird etwas Gegensätzliches oder Verhinderndes ausgedrückt.

Das Vermeiden von Befestigungspunkten (Ligaturpunkten) soll verhindern, dass psychisch kranke Menschen sich – absichtlich oder versehentlich – selbst verletzen oder gar töten (suizidhemmend). Daraus hat sich ein umfassendes Prinzip zur Gestaltung von Gegenständen entwickelt: Das „Anti-Ligatur-Design“ berücksichtigt auch, dass der Gegenstand oder ein abgelöstes Teil nicht als Waffe (gegen sich selbst oder z. B. gegen das Pflegepersonal) benutzt werden kann. Ecken sind gerundet oder abgeschrägt, so dass keine Befestigung von mechanischen Teilen oder Schnüren erfolgen kann. Meist gibt es keine beweglichen Teile. Und die Befestigung an Wänden oder der Decke darf ebenfalls keine Ligaturpunkte erzeugen (minimale Spaltmaße, bündige Flächen usw.).

Es gibt inzwischen eine Vielzahl an Produkten im Anti-Ligatur-Design: Lampen, Fenstergriffe, Türklinken, Heizkörper, Betten, usw. Speziell für Psychiatrien und psychiatrische Einrichtungen, aber auch für Pflegeheime und Einrichtungen der Jugendhilfe hat Multitone einen Sicherheits-Repeater im Anti-Ligatur-Design entwickelt.

 

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